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Band 3, Doppelheft 1+2, Oktober 2008, 176 Seiten

der Zeitschrift Hypnose - Zeitschrift für Hypnose und Hypnotherapie (Hypnose-ZHH)

Inhaltsangabe

  • Jochen Hefner und Herbert Csef
    Hypnose als Therapieoption für das Reizdarmsyndrom
  • Dirk Revenstorf und Wolfgang Weitzsäcker
    Hypnose-Grammatik. Am Beispiel einer hypnotisch begleiteten Selbstheilung (sowie Text der Induktion für eine Frau mit Tumor im Augenwinkel)
  • Cornelie Schweizer und Dirk Revenstorf
    Raucher-Entwöhnung mit Hypnotherapie. Langzeit-Katamnese zur Wirksamkeit
  • Katharina Wais und Dirk Revenstorf
    Metaanalyse zur Wirksamkeit der Hypnotherapie. Elf kontrollierte Studien zu verschiedenen Störungen
  • Dirk Lang und Dirk Revenstorf
    Praxis-Evaluation der Hypnotherapie. Einfluss von Imaginationsfähigkeit und Diagnose auf Therapie-Durchführung und -Erfolg
  • Ilona Spitale, Dirk Revenstorf, Claudia Ammann, Christine Pundrich, Dirk Lang, Margit Koemeda-Lutz, Martin Kaschke, Thomas Scherrmann, Halko Weiss und Ulrich Soeder
    Wirksamkeitsvergleich zwischen Hypnotherapie und Körperpsychotherapie. Eine Studie zur Praxisevaluation
  • Corinna Pupke, Martin Hautzinger und Dirk Revenstorf
    Die Patientenperspektive im Vergleich von Hypnotherapie und Verhaltenstherapie
  • Paul Janouch
    Zur Kombination von hypnotherapeutischen und verhaltenstherapeutischen Techniken bei Angststörungen. Ein Fallbericht
  • O. Berndt Scholz, Benjamin Bleek und Annette Schlien
    Suggestionen, die erst nach der Hypnose wirken sollen: Präsentation einer Posthypnose-Aufgabe - Vorläufiger Bericht
  • Burkhard Peter
    Wie Hypnose im Gehirn Wirklichkeit schafft. Zur Rolle der hypnotischen Trance in der Psychotherapie
  • Hanne Seemann
    Der Organismus ist intelligent - Er hört am liebsten auf Bilder. Eine hypno-systemische Sicht psychosomatischer Störungen

Abstracts & Download

Jochen Hefner und Herbert Csef, Universitätskliniken Tübingen und Würzburg

Hypnose als Therapieoption für das Reizdarmsyndrom
Hypnose-ZHH, 2008, 3(1+2), 5-16

Hintergrund: Das Reizdarmsyndrom stellt sowohl Betroffene als auch die Versorgungssysteme vor immense Herausforderungen. Die Erkrankung ist häufig, sie ist pharmakologisch nur unbefriedigend behandelbar und verursacht enorme Kosten. Moderne bildgebende Verfahren erlauben neue Einblicke in die Problematik. Ziele: Aktuelle Daten zu Vorkommen, Ursache und Therapiemöglichkeiten werden in einer Übersicht präsentiert. Ergebnisse: Die Hypnose kristallisiert sich zunehmend als wirksame Therapieoption für das Reizdarmsyndrom heraus. Sie ergänzt gerade bei therapierefraktären Beschwerden das Behandlungsspektrum. Zusammenfassung: Trotz offener Fragen bezüglich ihres Wirkungsprinzips eröffnet die Hypnotherapie eine wirksame und letztlich kostengünstige Behandlungsoption des Reizdarmsyndroms.

Schlüsselwörter: Reizdarmsyndrom, bildgebende Verfahren, Hypnotherapie

Dirk Revenstorf und Wolfgang Weitzsäcker, Universität Tübingen

Hypnose-Grammatik am Beispiel einer hypnotisch begleiteten Selbstheilung
Hypnose-ZHH, 2008, 3(1+2), 17-32

These: Hypnotherapie strebt die Heilung von psychischen und somatischen Leiden auf einer offensichtlichen Ebene an, die sie mit anderen Therapieansätzen teilt: u.a. Linderung der Schmerzen, Bewältigung der Angst, Vermehrung von Kompetenz. Das Kontroverse an Ericksons Verwendung der Hypnose ist dabei, dass er Transparenz des Therapieprozesses in bestimmten Fällen für kontraindiziert hielt. Das scheint der Mündigkeit des Patienten zu widersprechen. Standpunkt des Autors: Gemeint ist jedoch, dass die Aufmerksamkeit des Patienten auf der dominant semantisch-logischen Ebene gebunden und dadurch von einem zweiten Verarbeitungsprozess abgelenkt wird, der gleichzeitig abgekoppelt von der bewussten Verarbeitung abläuft und häufig vorläufig implizit bleibt. Folgerung: Gerade dadurch wird hypnotische Trance besonders nützlich für die Heilung, denn es wird in der Hypnotherapie angestrebt, durch eine ungestörte Vernetzung des Problems mit anderen Themen und Erfahrungsbereichen eine Auflösung des Problems zu erleichtern.

Schlüsselwörter: Hypnose, Hypnotherapie, Induktionsregeln, Tumor, Psychosomatik

Cornelie Schweizer und Dirk Revenstorf, Universität Tübingen

Raucher-Entwöhnung mit Hypnotherapie. Langzeit-Katamnese zur Wirksamkeit
Hypnose-ZHH, 2008, 3(1+2), 33-56

Ziel: Nikotinabusus verursacht immer noch erhebliche Kosten im Gesundheitswesen. Wirksame Entzugsprogramme sind daher nötig. Trotz Vorliegen aussagekräftiger Studien wird Hypnotherapie in Überblicksarbeiten häufig nicht erwähnt oder ihre Effektivität bestritten. Methoden: Es werden drei Methoden der Raucherentwöhnung untersucht: Eine hypnotherapeutische Einzelbehandlung, eine hypnotherapeutische Gruppenbehandlung und eine minimale instruktive Behandlungsform. Ingesamt wurden 149 Raucher behandelt. Ergebnisse: Die drei- und zwölfmonatige Katamnese ergab eine Abstinenzquote von 65% und 45% bei den Hypnose-Gruppen verglichen mit 22% und 16% bei der nichthypnotischen Mininalbehandlung. Die hypnotische Gruppentherapie erwies sich effektiver als die hypnotische Einzeltherapie. Einfluss auf den Erfolg der Entwöhnung hat die Suggestibilität des Patienten, seine psychische Gesundheit und seine Fähigkeit, vor Behandlungsbeginn zwei Tage rauchfrei zu bleiben. Zusammenhänge mit der Ärgerverarbeitung scheinen für die erfolgreiche Entwöhnung eine Rolle zu spielen. Im Rahmen der Hypnotherapie scheint nach den Befunden dieser Studie die Substitution durch Nikotinpflaster die langfristige Stabilität des Erfolges nicht zu fördern. Schlussfolgerungen: Das vorgestellte kurze Hhypnotherapeutische Entwöhnungs-Programm für Raucher mit jeweils nur drei fünf Sitzungen erwies sich als wirksam unabhängig von demographischen Variablen der Patienten und ihrer Raucherbiografie als wirksam und unabhängig von der Person der behandelnden Therapeutinnen. Es bietet eine ökonomische Form der Raucherentwöhnung mit - gemessen an der Fachliteratur - gemessen sehr guten Erfolgsaussichten.

Schlüsselwörter: Raucherentwöhnung, Hypnotherapie, Gruppentherapie, Einzeltherapie, 12 Monate Katamnese, Suggestibilität, Ärgerverarbeitung

Katharina Wais und Dirk Revenstorf, Universität Tübingen

Metaanalyse zur Wirksamkeit der Hypnotherapie. Elf kontrollierte Studien zu verschiedenen Störungen
Hypnose-ZHH, 2008, 3(1+2), 57-68

Ziel: Die Wirksamkeit der Hypnotherapie im Vergleich zur Verhaltenstherapie und einer Warteliste-Kontrollgruppe sollte überprüft werden. Methoden: In einer Metaanalyse wurden 11 Studien zu den Störungsbereichen Adipositas, Migräne, primäre Insomnie, Flugangst, Prüfungsangst und Nikotinabusus zusammengefasst. Um die Wirksamkeit der Hypnotherapie zu beurteilen, wurden die einzelnen Behandlungsformen der Primärstudien in vier Interventionsformen (Hypnotherapie, Verhaltenstherapie, kombinierte Therapie und Kontrollgruppen) gruppiert. Die Langzeitwirkung wurde an Hand von Katamnesedaten überprüft. Ergebnisse und Schlussfolgerungen: Es zeigte sich eine signifikante Wirksamkeit für alle drei Behandlungsformen, sowohl kurz- als auch langfristig. Während die kognitive Verhaltenstherapie konstant mittlere Effektstärken aufwies, zeigte sich bei reiner Hypnotherapie eine Steigerung der Wirksamkeit von mittlerer zu großer Effektstärke nach Beendigung der Therapie bis zum Zeitpunkt der Katamnese. Kombinierte Programme mit hypnotischen und verhaltenstherapeutischen Elementen zeigten mit großen Effektstärken für beide Messzeitpunkte die beste Wirksamkeit.

Stichworte: Hypnose, Hypnotherapie, Übergewicht, Adipositas, Migräne, Insomnie, Flugangst, Prüfungsangst, Nikotinabusus, Rauchen

Dirk Lang und Dirk Revenstorf, Universität Tübingen

Praxis-Evaluation der Hypnotherapie. Einfluss von Imaginationsfähigkeit und Diagnose auf Therapie-Durchführung und -Erfolg.
Hypnose-ZHH, 2008, 3(1+2), 69-84

Zweck: In einer Studie zur Praxisevaluation wurden spezifische Einflussfaktoren auf den Erfolg von Hypnose analysiert. Methoden: Als Stichprobe dienten insgesamt 49 Patienten niedergelassener Therapeuten, die in einem Prä-/Post-Design anhand verschiedener Fragebögen verglichen wurden. Ergebnisse: Es fanden sich durchweg signifikante Verbesserungen in den Bereichen subjektive Beeinträchtigung durch somatische und psychische Symptome, Ängstlichkeit, Depressivität sowie Selbstwirksamkeit und Lebenszufriedenheit. Die Dropout-Analyse zeigte, dass die Patienten, die die Studie zum Post- bzw. Katamnesezeitpunkt abbrachen, sich nicht signifikant von denjenigen unterschieden, die in der Studie verblieben. In Bezug auf die angewandten hypnotherapeutischen Interventionstechniken ergaben sich weder signifikante Unterschiede zwischen den Diagnosegruppen noch zwischen den Gruppen der Probanden, die eine hohe bzw. niedrige Imaginationsfähigkeit aufweisen. Auch in der Therapiedauer ließ sich kein signifikanter Unterschied zwischen den Gruppen ermitteln.

Schlüsselworte: Hypnose, Hypnotherapie, Praxisevaluation, Imaginationsfähigkeit

Ilona Spitale, Dirk Revenstorf, Claudia Ammann, Christine Pundrich, Dirk Lang, Margit Koemeda-Lutz, Martin Kaschke, Thomas Scherrmann, Halko Weiss und Ulrich Soeder, Universität Tübingen

Wirksamkeitsvergleich zwischen Hypnotherapie und Körperpsychotherapie. Eine Studie zur Praxisevaluation
Hypnose-ZHH, 2008, 3(1+2), 85-98

Ziel: Vergleich von Körperpsychotherapie (KT) und Hypnotherapie (HT). Methoden: In einer Praxisevaluation wurde der Erfolg von Körperpsychotherapie (KT) und Hypnotherapie (HT) an 161 (KT) und 49 (HT) Patienten niedergelassener Therapeuten anhand von Symptombelastung (SCL 90), Lebenszufriedenheit und interpersonellen Problemen verglichen. Ergebnisse: Beide Behandlungsformen erzielten signifikante Verbesserungen und unterschieden sich in der Wirksamkeit nicht.

Schlüsselwörter: Körperpsychotherapie, Hypnotherapie, Wirksamkeit

Corinna Pupke, Martin Hautzinger und Dirk Revenstorf, Universität Tübingen

Die Patientenperspektive im Vergleich von Hypnotherapie und Verhaltenstherapie
Hypnose-ZHH, 2008, 3(1+2), 99-110

Ziel und Zweck: Aufgrund der zunehmenden Bedeutung der Patientenperspektive in Gesundheitspolitik und Forschung und die stärkere Etablierung von Hypnotherapie in der psychotherapeutischen Landschaft sollte das Interesse an Hypnotherapie erfasst werden. Methoden: Dazu wurde mit Hilfe eines für diese Untersuchung konzipierten Fragebogens explorativ untersucht, durch welche spezifischen Merkmale sich Patienten, die mit Hypnotherapie behandelt werden, und deren Therapeuten auszeichnen. Als Vergleichsgruppe wurden Verhaltenstherapeuten und ihre Patienten herangezogen. Dabei wurde diese Frage für diejenigen Patienten gesondert untersucht, die sich speziell für die jeweilige Therapieform angemeldet hatten (Therapiepräferenz). Ergebnisse: Entgegen der Annahmen konnten insgesamt nur wenig nennenswerte Unterschiede zwischen beiden Patientenkollektiven festgestellt werden. Nur die Erwartungen an die Therapie fielen unterschiedlich aus, vor allem bei Patienten mit Therapiepräferenz. Außerdem zeigte sich, dass Hypnosepatienten wegen unterschiedlicher Störungsbilder behandelt wurden als verhaltenstherapeutische Patienten. Zusätzlich wurde eine Befragung der Mitglieder der Fachgesellschaften für klinische Hypnose MEG und DGH durchgeführt, um zu erfassen, wie viele Patienten sie innerhalb eines Jahres mit Hypnose behandeln und wie viele von diesen mit dem Wunsch nach Hypnose in Therapie kommen. Es konnte gezeigt werden, dass Hypnotherapeuten bei nahezu der Hälfte ihrer Patienten Hypnose anwenden und es eine große Gruppe an Patienten gibt, die Hypnose aktiv nachfragen.

Schlüsselwörter: Hypnotherapie, Verhaltenstherapie, Patientenperspektive

Paul Janouch, Bad Salzuflen

Zur Kombination von hypnotherapeutischen und verhaltenstherapeutischen Techniken bei Angststörungen. Ein Fallbericht
Hypnose-ZHH, 2008, 3(1+2), 111-116

Ziel und Zweck: Hypnotherapeutische und verhaltenstherapeutische Techniken lassen sich gut miteinander kombinieren. Darstellung: Anhand eines Fallbeispiels einer Angstpatientin aus der Praxis des Autors wird das illustriert. Schlussfolgerungen: 1. Hypnotherapeutische Exploration kann verhaltenstherapeutische Diagnostik ergänzen. 2. Lösungsmöglichkeiten lassen sich in hypnotischer Trance sehr gut durchspielen („imaginatives Probehandeln“). 3. Verhaltenstherapeutische Techniken können zur Behandlung von Vermeidungsverhalten nötig sein. 4. Hypnotherapeutische Techniken können die Neukonstruktion („kognitive Umstrukturierung“) optimieren.

Schlüsselwörter: Hypnotherapie, Verhaltenstherapie, Angststörungen

O. Berndt Scholz, Benjamin Bleek und Annette Schlien, Universität Bonn

Suggestionen, die erst nach der Hypnose wirken sollen: Präsentation einer Posthypnose-Aufgabe - Vorläufiger Bericht
Hypnose-ZHH, 2008, 3(1+2), 117-126

These: Posthypnotische Suggestionen stellen einen wichtigen Teil einer hypnotherapeutischen Behandlung dar. Ihre Wirkung ist jedoch noch nicht vollständig verstanden und untersucht. Darlegung: In der vorliegenden Übersichtsarbeit wird zunächst für den Ausdruck „posthypnotische Suggestion“, da dieser vom Begriff her missverständlich ist, Posthypnose-Aufgabe vorgeschlagen, kurz: PHA. Es werden dann die Merkmale, die für die Wirksamkeit einer PHA bezeichnend sind, überblicksartig dargestellt, um dann die Frage zu beleuchten, wie eine optimale PHA formuliert sein sollte. Zur zeitlichen Dauer der Wirksamkeit einer PHA folgt eine Zusammenfassung der bisherigen Literatur, wobei zu mittel- und langfristigen Wirkungen keine adäquaten Studien vorliegen. Standpunkt der Autoren: Es wird ein neuer Formulierungsalgorithmus zur Erstellung einer optimal wirkenden PHA vorgestellt. Folgerungen: Um ihre Wirkungsweise zu erklären, wird die PHA in den Kontext neuerer neurowissenschaftlicher und kognitionspsychologischer Forschung integriert.

Schlüsselwörter: Posthypnose-Aufgabe, Wirkungsdauer, Anwendungen, Formulierung, Posthypnotische Suggestion

Burkhard Peter, München

Wie Hypnose im Gehirn Wirklichkeit schafft: Zur Rolle der hypnotischen Trance in der Psychotherapie
Hypnose-ZHH, 2008, 3(1+2), 127-148

These: Durch hypnotische Trance und mit Hilfe hypnotischer Phänomene wird ein Patient in eine „alternative Wirklichkeit“ geleitet, in der er lernt, anders zu fühlen, zu denken und sich anders zu verhalten als in seiner „normalen“, neurotischen und/oder psychosomatischen Wirklichkeit. Je realistischer und überzeugender er diese „alternative Wirklichkeit“ erlebt, umso eher wird er das neu Gelernte in sein normales Leben implementieren. Darlegung: Die Wirksamkeit von Hypnose und Hypnotherapie ist für einige psychotherapeutische Gebiete gut nachgewiesen. Es wird versucht, diese Wirksamkeit zu erklären. Hierzu werden folgende vier Thesen diskutiert und mit relevanten Ergebnissen aus der Hirnforschung illustriert: (1) hypnotische Trance ist wesentlich für das Erleben einer „alternativen Wirklichkeit“; (2) Unwillkürlichkeit ist wichtig für das Gefühl, hypnotisiert zu sein; (3) hypnotische Phänomene sind psychopathologischen Symptomen ähnlich – der Unterschied aber ist entscheidend; (4) hypnotische Trance in der Psychotherapie ist dann indiziert, wenn der Anteil an Unwillkürlichkeit bei der Symptomatik hoch ist. Standpunkt des Autors: Neuere Daten aus der Gehirnforschung, d.h. entsprechende PET- und fMRT-Untersuchungen über die Aktivierungen des Gehirns während hypnotischer Trance unterstützen diese Annahmen. Folgerungen: Schlussfolgerungen für die Anwendung hypnotischer Trance in der psychotherapeutischen Allgemeinpraxis werden diskutiert. Die Rolle der Hypnose wird hervorgehoben.

Schlüsselwörter: Hypnose, Hypnotherapie, Psychotherapie, Gehirnforschung, PET, fMRT

Hanne Seemann, Universität Heidelberg

Der Organismus ist intelligent – Er hört am liebsten auf Bilder. Eine hypno-systemische Sicht psychosomatischer Störungen
Hypnose-ZHH, 2008, 3(1+2), 149-162

These: In diesem Beitrag wird die These vertreten, dass der Organismus eine eigene, selbstregulative Intelligenz besitzt und auch benötigt, um seine geordnete Funktionsfähigkeit aufrecht zu erhalten. Darlegung: Diese Intelligenz besteht aus zwei Komponenten, den Wahrnehmungs- bzw. Erkenntniskompetenzen zur Feststellung von Abweichungen bzw. Systemstörungen und der Handlungskompetenz zur Gegenregulation, um die individuelle Systemordnung zu erhalten und wieder herzustellen. Störungen gehen vom inneren und äußeren Umfeld aus, wozu auch das kognitive System gehören kann. Standpunkt der Autorin: Der Organismus wird als Bilder generierendes System beschrieben, was unter Störungsbedingungen am leichtesten zu zeigen ist; hierfür werden Beispiele psychosomatischer Funktionsstörungen, wie z.B. die Migräne-Aura, angeführt. Gleichzeitig eröffnet der Organismus in der Trance seine eigene Bilderwelt und kann mit heilsamen Bildern therapiert werden. Folgerungen: Aufgabe des Therapeuten bei psychosomatischen Störungen ist es, dem Patienten zu helfen, seine „gute Gestalt“ hinter dem gestörten Bild, das er von sich mit in die Therapie bringt, zu erkennen und (wieder) zu finden.

Schlüsselwörter: Psychosomatik, Selbstorganisation, Migräne, Trance, Bilder